Die „richtige“ Kindermatratze zu finden, ist für viele Eltern von großer Bedeutung, oftmals schon bevor der Nachwuchs überhaupt auf der Welt ist.
Dabei spielen der Liegekomfort und die Sicherheit gleichermaßen eine wichtige Rolle. Schließlich verbringen Babys und Kleinkinder noch sehr viel Zeit in ihren Bettchen und sollen sich in einer gesunden und sicheren Umgebung optimal von den Strapazen des Alltags erholen können.
Eine gute Babymatratze bzw. Kindermatratze muss daher speziell auf die Bedürfnisse des kindlichen Körpers angepasst sein.
Der Härtegrad
Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl einer geeigneten Kindermatratze ist der Härtegrad. Die Matratze sollte hart genug sein, damit das Kind nicht zu tief einsinkt. Drei bis vier Zentimeter sind völlig ausreichend. Damit es nicht unbequem wird, sollte die Matratze allerdings nicht zu hart sein. Stiftung Warentest meint, dass Babys und Kleinkinder keine unterschiedlich harten Matratzen benötigen. Eine Kindermatratze sollte daher die ersten fünf Lebensjahre durchhalten.
Manche Matratzen bieten eine etwas weichere Babyseite und eine stabilere Kinderseite, die in der Regel ab einem Alter von 2 bis 3 Jahren empfohlen wird. Von Vorteil erweist sich zudem eine etwas festere Trittkante am Rand. Diese erleichtert das Aufstehen im Bett und gibt zusätzliche Stabilität. Und schließlich darf man nicht vergessen, dass die Matratze außer zum Schlafen auch gern zum Toben und Hüpfen verwendet wird. Sie sollte daher genügend Festigkeit und Stabilität bieten.
Die Größe
Wenn die Kinder größer werden kommt es vor allem auf die richtige Größe der Matratze an: Oben und unten müssen jeweils mindestens zehn Zentimeter Platz sein, sonst ist die Matratze zu klein. Eine übliche Größe für Kindermatratzen ist 70 x 140 cm. Eine Liegefläche mit diesen Dimensionen bietet sich sowohl für Babys als auch für Kleinkinder an. Für Reisebetten eignen sich Babybett Matratzen in der Größe 60 x 120 cm, für Babywiegen und Stubenbetten sind es 40 x 90 cm oder 50 x 100 cm je nach Modell des Betts. Sogenannte Jugendmatratzen, die sich auch für ältere Kinder noch eignen, haben eine Liegefläche von 90 x 200 cm.
Die Belüftung
Die Matratze muss „atmen“. Daher sollte sie auf einen stabilen Lattenrost gelegt werden, so dass sie auch von unten Luft bekommt. Außerdem wird von der Verwendung von Gummiauflagen oder Schutzbezügen aus Kunststoff abgeraten, da diese den Austausch von Feuchtigkeit und Luft behindern. Besser sind atmungsaktive Bezüge mit integriertem Nässeschutz. Diese garantieren eine gleichzeitige Belüftung und Entfeuchtung der Matratze. Eine gut durchlüftete Matratze kann außerdem die CO2-Rückatmung und eine Überwärmung verhindern. Gerade bei Babys und Kleinkindern, die in Bauchlage schlafen, ist das ein wichtiger Faktor. Manche Matratzen werben daher mit Belüftungslöchern oder –kanälen.
Das Material
Die meisten Matratzen haben einen Kaltschaum- oder Softschaumkern. Kaltschaummatratzen haben den Vorteil, dass sie sich den Körperkonturen optimal anpassen und eine hervorragende Punktelastizität bieten. Sie verfügen über eine sehr gute Wärmeisolation und in der Regel eine lange Lebensdauer. In Kombination mit einem abnehmbaren und waschbaren Bezug (z. B. aus strapazierfähiger Baumwolle) bieten sie sehr gute hygienische Bedingungen beim Schlafen. Allerdings sind nicht alle Bezüge abnehmbar. Daher sollte man sich unbedingt vor dem Kauf darüber informieren, um nicht im Nachhinein eine böse Überraschung zu erleben. Wer einen trennbaren Bezug wünscht, so dass ein Teil auf der Matratze verbleibt, während der andere gereinigt wird, der sollte nach einer Matratze mit Rundum-Reißverschluss Ausschau halten.
Ein häufiges Streitthema bei Kinderbett Matratzen ist der Geruch. Dieser entsteht bei Kaltschaummatratzen durch den chemischen Herstellungsprozess. Selbst Stiftung Warentest sagt: „Neue Matratzen können müffeln oder Lösungsmittel ausdünsten“, das ist kein Grund an der Schadstofffreiheit der Materialien zu zweifeln. Die Matratze sollte in jedem Fall vor dem Gebrauch mehrere Tage lang ausgelüftet werden. Spätestens dann sollte der Geruch allerdings verflogen sein.
Fast sämtliche auf dem Markt erhältliche Produkte sind nach dem Öko-Tex Standard 100 auf Schadstoffe geprüft und zertifiziert. Es gibt zahlreiche weitere Gütesiegel, welche Auskunft darüber geben, ob die Matratze auf Schadstoffe geprüft wurde. Auch Öko-Test prüft regelmäßig verschiedene Modelle hinsichtlich der Liegeeigenschaften und der Schadstofffreiheit. Bei Interesse sollte man sich über die einzelnen Gütesiegel oder Testergebnisse im Internet oder beim Hersteller informieren.
Was ist Punktelastizität?
In vielen Produktbeschreibungen ist von einer hohen Punktelastizität die Rede. Aber was ist eigentlich Punktelastizität? Eine punktelastische Matratze gibt exakt an den Stellen nach, an denen der Körper auf der Oberfläche aufliegt. Besonders bei Kleinkindern, bei denen sich die Muskeln und Knochen noch im Aufbau befinden, ist es sehr wichtig, dass sich die Matratze optimal der Körperform anpasst. Das wird durch eine hohe Punktelastizität garantiert.
Ein Indiz für die Langlebigkeit sowie die Punkt- und Stützelastizität einer Matratze ist deren Raumgewicht. Als Faustregel gilt: Je älter das Kind, desto höher sollte das Raumgewicht sein. Als Mindestwert wird ein RG von 25 g/m3 empfohlen. Die Kernhöhe, welche ebenfalls die Punktelastizität beeinflusst, sollte mindestens 9 bis 10 cm betragen. Die Matratze darf also nicht zu dünn sein!
Was man beim Kauf unbedingt beachten sollte
Matratzen für Kinder gibt es in allen Preisklassen. Nicht immer sind die teureren Modelle unbedingt besser. Daher sollte man sich vor dem Kauf ausführlich über die Vor- und Nachteile verschiedener Matratzen informieren. Am besten geht das natürlich im Internet oder direkt im Fachgeschäft. Dort ist auf Wunsch sogar ein Probeliegen möglich. Hilfreich sind auch die Rezensionen anderer Käufer, die bereits Erfahrungen mit der Matratze gemacht haben.
Als wichtige Kaufkriterien kann man zusammenfassen: eine mittlere Festigkeit, ein atmungsaktiver Matratzenkern, eine ausreichende Größe und Höhe (ca. 10 cm), ein abnehmbarer und waschbarer Matratzenbezug und optional eine etwas festere Trittkante.
Wenn man sich informiert, wird man feststellen, dass nicht nur teure Matratzen diese Anforderungen erfüllen. Vergleichen lohnt sich also in jedem Fall. Und wenn man die „richtige“ Matratze dann gefunden hat, sollte diese 5 bis 6 Jahre durchhalten. Danach wird empfohlen auf eine neue und ggf. größere Matratze umzusteigen. Von einem Kind zum nächsten sollte die Matratze schon allein aus hygienischen Gründen nicht weitergeben werden.
Ob die Matratze auch dem Nachwuchs gefällt wird man letztendlich erst feststellen können, wenn dieser selig darauf schlummert – oder vielleicht auch jauchzend darauf herumhüpft. Eines steht jedoch fest: Eine gute Kindermatratze hat in jedem Fall einen großen Einfluss darauf, ob Kinder die Nacht durchschlafen und morgens gut ausgeruht und erholt sind.